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26. September 2010

Dead Rising 2


Ach, es gibt doch nichts schöneres, als ein gemütlicher Abend zusammen mit der Freundin, etwas leckerem zu Essen und einem schönen deftigen Zombiegemetzel! Ob das jetzt ein Film oder ein Spiel ist, ist mir persönlich egal, in diesem Fall geht es natürlich um das Spiel Dead Rising 2.


Was geht ab?
Hier geht es, wie der Titel schon vermuten lässt, um eine Fortsetzung von wiederauferstandenen Toten. Da Zombies als solche irgendwie so etwas wie eine Umweltverschmutzung darstellen - gesundheitsschädlicher, ansteckender und lebensgefährdender Humanabfall - müssen die selbstverständlich entsorgt werden. Aber wie in drei Teufels Namen entsorgt man Zombies, ohne dass es splattert und die deutsche Zensurbehörde mit der Schere droht? Gar nicht! Eben.

Dead Rising 2 ist also von Haus aus schon vom Index bedroht, denn es ist eben so eine blutige Zombiemetzelei. Und weil Unterhaltungsmetzeleien in Spielform in Deutschland einen sehr schweren Stand haben und der erwachsene Bundesbürger vor solch allzu grausamen Dingen unbedingt beschützt werden muss (jedenfalls wenn es um Videospiele geht), erschien Dead Rising 2 auch erst gar nicht bei uns. Schade für die deutsche Wirtschaft, schön für den Importhändler. Ich habe ein Exemplar gerettet und es in meine Arche der guten, vom aussterben bedrohten PS3-Spiele, aufgenommen.


Theorie
Aber worum geht es eigentlich? Man spielt Chuck Greene, einen alternden Motorrad-Champ der in der Vegas-ähnlichen Stadt Furtune City sein Taschengeld durch Teilnahme an einer Fernsehshow namens Terror is Reality aufbessert. In dieser Show gilt es möglichst viele Zombies zu vernichten, denn die gibt es in der Welt von Dead Rising ja seit dem Ausbruch der Seuche zu Hauf. Chuck braucht die Kohle dringend, denn seine Tochter wurde auch mit der "Zombieitis" infiziert. Durch eine Anti-Zombie-Medizin namens "Zombrex" konnte die Verwandlung zum sabbernden, leprakranken Nimmersatt bisher aber noch unterdrückt werden. Dieses Mittel ist natürlich teuer, selten und selbstverständlich braucht die Kleine es alle 24 Stunden.


Praxis
Weil Geld sammeln und Medizin suchen neben Zombies dezimieren aber noch nicht genug ist, wurde Chuck auch gleich noch ein Verbrechen untergeschoben das er natürlich nicht begangen hat. Hinzu kommt also etwas Investigativjournalismus - Die Suche nach dem wahren Übeltäter - und ein permanenter Zeitdruck - denn Chuck hat nur 72 Stunden, um seine Unschuld zu beweisen. Zwischendurch kann man dann auch noch jede Menge Überlebende vor den Zombiehorden retten und so das Erfahrungspunkte- und Geldkonto füllen. Hey, und was wäre Fortune City ohne Glücksspiel? Eben, zocken darf man natürlich auch. Zu tun gibt es in Fortune City also mehr als genug.

Das Besondere an Dead Rising 2 sind ganz klar einerseits die Massen an Zombies und anderseits die Mannigfaltigkeit der Möglichkeiten sich einen Weg durch diese Massen zu schlachten. Und mit Massen meine ich wirklich verdammt viele, Hunderte - nein Tausende - jedenfalls so viele, dass einem die auch schnell mal fürchterlich auf den Geist gehen. Zum Glück gibt es aber überall Dinge, die als Anti-Zombie-Werkzeug benutzt werden können. Das kann eine Bank sein, ein Tablett, ein Spielzeughubschrauber, eine Kettensäge, ein Laubrechen, eine Fackel, eine Bohrmaschine, eine Wasserpistole oder was auch immer man findet. Da haben sich Spieleentwickler echt Mühe gegeben.
Zusätzlich hat man auch die Möglichkeit viele dieser Dinge zu kombinieren und noch tödlichere Waffen für den Kampf gegen die lebenden Toten herzustellen - McGuyver lässt grüßen.


Verbesserungspotential
Soweit so gut. Mehr braucht man erstmal nicht zu wissen. Klar hat es ein paar Macken, aber auch mit ihnen macht Dead Rising 2 viel Spaß. Überhaupt ist es irgendwie erfrischend anders als die meisten anderen derzeit erhältlichen Games. Aber gut, hier meine Mängelliste:

Mir fehlt eindeutig eine Renn-Funktion und ein Ausweich- oder Blockbutton. Die Zahlreichen "Bosskämpfe" sind nur gut ausgerüstet zu bestreiten, sonst ist man ganz schnell Geschichte. Und wenn man dann auch noch vergessen hat, dass man nur auf der Toilette speichern kann, dann darf dann eben nochmal die Stunde spielen. Buäh! Das nervt ganz gewaltig, aber es erzieht eben auch sehr schnell. Die Ladezeiten zwischen den einzelnen Arealen sind auch störend, besonders wenn man zwei oder drei "Gerettete" im Schlepptau hat und von denen einer in dem vorherigen Areal zurückbleibt, weil er etwas zu lahm war: Laden um ins neue Areal zu kommen, erkennen dass einer fehlt, zurück ins alte Areal Laden, einsacken nochmal Laden.

Unschön ist auch der permanente Zeitdruck und die festgelegten Zeitfenster für die Zwischenmissionen. Niemals schafft man alle und das ist unbefriedigend. Vielleicht gibts ja nach dem Durchspielen einen Free Roaming Modus. Bitte.


Fazit
Das wars auch schon. Ich jedenfalls finde Dead Rising 2 toll, auch wenn ich ein paar mal laut geflucht habe. Das Gameplay stimmt, die Steuerung ist OK, die Grafik ist gut, der Humor passt und die Story ist auch nicht so schlimm. Alles in Allem gibt es für dieses bunte Potpourri an Zombievernichtungskunde von mir das Prädikat "Gut" - aber nur für Erwachsene!

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