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2. Juli 2010

Dead to Rights: Retribution

Hol’ ich’s mir, oder nicht? Die Kritiken waren ja nicht so erquickend… hat bestimmt der eine oder andere von Euch auch gedacht, oder? Ich dachte mir: egal - probieren geht über studieren. Und siehe da, so sehr wurde ich gar nicht enttäuscht.

Dead to Rights ist ein 3rd Person Actionshooter mit Prügelkomponente plus einer Hunde-Schleich-und-Zerreiß-Action. Mal was neues, also das mit dem Hund.


Als Cop in einer düsteren vorapokalyptischen Großstadt schlittert man durch einen dummen Zufall in eine Sache hinein, die dann in einer monstermäßigen Riesen-Racheaktion ihren Lauf nimmt. Dabei legt man sich natürlich fast im Alleingang, nur der Hund ist mit dabei, mit der ganzen Stadt an, also mit allen Bösewichtern und ihren Handlangern (oha, da ist ein anderes Wort für Schergen!). Dumm für jeden Normalo-Cop, aber Jack (so heißt der Maincharacter mal wieder) ist zum Glück keine Weichwurst, im Gegenteil. Er sieht aus als isst er sein Frühstücksmüsli mit Steroiden statt mit Milch oder als könne er ein Maas Lebertran trinken ohne mit der Wimper zu zucken. Dass muss er auch, denn im Spielverlauf steckt er einiges weg, von dem nicht mal John Rambo und John McClane wieder aufgestanden wären.

Die Grafik hat ihren speziellen Flair, dunkel, apokalyptisch, etwas trist aber nicht lieblos. Nicht wenige der knapp 10 Schauplätze sehen echt beeindruckend aus und haben wirklich Atmosphäre. Die Charaktere, allesamt eine fast gelungene Mischung aus geschundenen Antihelden (Muskelberge mit Augen), wirken etwas steif aber das Drama der Geschichte und ihr deutlich erkennbarer Leidesweg lässt darüber hinwegsehen. Überhaupt ist die Geschichte erstaunlich gut erzählt und weiß zu unterhalten. Sie passt hervorragend zum Setting und wirkt weder aufgesetzt noch kitschig (so gut wie).

Spielerisch läuft es folgendermaßen ab: Man läuft durch Schlauchlevels und wehrt sich gegen allerhand Gegner, in dem man sie entweder ordentlich und nach Strich und Faden vermöbelt oder einfach über den Haufen schießt.
Zum Prügeln gibt’s zwei Tasten – den leichten Schlag und den schweren (Taste drei ist der Block). Beide Schläge lassen sich zu diversen Kombos kombinieren. Ist der Gegner fast K.O., kann man einen so genannten Takedown- oder Finishmove ansetzen. Dieser beendet alle Qualen Eurer Opponenten dann sofort und für immer. Diese Moves sind variantenreich und äußerst brutal (und wahrscheinlich auch einer der wichtigsten Gründe für das Nichterscheinen des Spiels in Deutschland). Zum Glück und allem Überfluss werden diese Finisher auch noch in Zeitlupe und extra Kameraeinstellung gezeigt.
Dann gibt’s wie gewöhnlich auch noch Waffen (tadda!), die man nutzen sollte, wenn die Schar der Fieslinge zu groß wird.

Zwischen den einzelnen Etappen gibt’s immer mal wieder Missionen in denen Ihr den Hund Shadow spielt. Hier ist das Tempo deutlich ruhiger, denn als Hund wird geschlichen. Dank der gut entwickelten Hundesinne habt Ihr sogar eine Art Röntgenblick/Nase? (der erinnert irgendwie an Batmans Dedektivmodus..). Meistens heißt es „Hol den Schlüssel!“ und so pirscht Ihr Euch also möglichst von hinten an die ahnungslosen, aber bewaffneten Mitglieder der „Foot-Gang“ heran und reißt sie wie der Wolf ein kleines Rehkitz. Auch nichts für zarte Gemüter.

Insgesamt hat mir das Spiel wirklich ganz gut gefallen, warnen möchte ich nur vor einigen sehr fiesen und überaus frustrierenden Abschnitten. Ich habe auf „Schwer“ begonnen und ab Level 3 einen Gang runtergeschaltet, weil ich kein Land mehr gesehen habe. Aber auch auf „Mittel“ erlebte ich besonders in den letzteren Leveln Gegnerwellen, die mein Gamepad haben laut knirschen lassen. Wer so was abkann, sollte sich die Geschichte aber ruhig mal geben. Macht Spaß!

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