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19. Januar 2010

Lost Planet - ein Spätzünderbericht

Du bist Wayne, einer von denen, die auf einem fernen, eisigen Planeten eine neue Kolonie für Menschen errichten. Als immer mehr Menschen auf den Planeten kommen und die Kolonien ausgeweitet werden, stellt man plötzlich fest, dass da noch andere Wesen sind und zwar die Akriden. Das sind meist riesige Viecher, die von Termalenergie leben. Genau die ist es auch, die die Menschen sehr interessant finden, denn was braucht man mehr auf einem Eisplaneten als Strom zum heizen. Also blasen sie zum Kampf.



Die Story ist etwas ausgefeilter und wird natürlich im Intro angerissen. Dann geht's auch schon los.

Man steckst also mitten drinnen, bzw. knapp dahinter, in der 3rd Person Perspektive. Der Charakter, Wayne, joggt munter bewaffnet durch den Schnee, der schonmal echt nett aussieht: Wayne steht knietief im Schnee, von dem beim laufen auch genug an seiner Hose kleben bleibt. Auch ansonsten macht Lost Planet grafisch für so einen alten Schinken ordentlich was her. Die Zwischensequenzen sind schön anzuschauen, da könnte sich der eine oder andere aktuelle Titel noch ne Scheibe von abschneiden. In Verbindung mit der Story ist man schon nach wenigen Momenten angefixt und will mehr erfahren.

Die Steuerung funktioniert gut: zielen, schießen via R2&L2, springen x, Haken Viereck, Dreieck Waffen wechseln, Kreis hab ich vergessen. Taschenlampe mit dem Steuerkreuz, nachladen R3 usw. Eigentlich klappt alles recht fix, das meiste ist man ja schon von anderen spielen gewohnt.

Das was Lost Planet gleich zu Anfang von anderen 3rd Person Shootern abhebt sind die Vital Suits. Das sind große roboterähnliche Kampfanzüge, die extra für den Kampf gegen die Akriden entwickelt wurden. Die Dinger stehen fast überall rum und können einfach so benutzt werden. Waffengrundaussattung ist so eine Art Gatling, aber das wars noch lange nicht. Wahlweise kann man ganz bequem nachrüsten und eine zweite anbauen, oder wer's eher deftig mag, auch lieber eine Riesenschrotflinte, ein Raketenwerfer oder whatever. Wem der Kampfanzug zu sperrig ist, der kann auch einfach mal so die Gatling abmontieren und so damit rumlaufen. Nett!

Wer jetzt denkt, das war's, der hat sich geirrt. Die Mechanzüge können noch mehr. Ihre Erfinder waren wohl Fans der Transformers, denn einige (ja, es gibt verschiedene Vital Suit-Arten) können sich zu Fahrzeugen transformieren. Andere wiederum können extra hoch springen und wieder andere können schweben. Damit man jetzt nicht nur noch mit den Dingern rumspielt und auch mal wieder zu Fuß geht haben die natürlich einen Haken: auch die funktionieren mit dieser thermal-Energie. Die ist übrigens auch eine Art Lebensversicherung, denn dank Papa hat man ein Ding
namens Harmonisierer am Arm, der aus dieser Energie neue Lebensenergie macht, falls man mal langsamer als so ein böser Akrid ist. Ohne thermal-Energie siehts allerdings blöd aus, da hält man auf dem kalten Planeten nicht lange aus.

Das reicht immer noch nicht? Ok, eine Sache gibts noch, einen wirklichen Haken. Und zwar einen ähnlich wie in Bionic Commando! Ein Werkzeug, mit dem man sich zu höheren Ebenen hochziehen kann. Praktisch! So ausgerüstet geht es dann also los, zusammen mit drei "Schneepiraten", die den guten Wayne nebenbei aus dem Eis gerettet haben.

Ich war nach dem einlegen der Disc etwas geschockt, denn das Menüdesign lässt schnell böses ahnen, denn das sieht echt furchtbar aus. Nachdem ich das aber schnell durchgeklickt hatte und mich dem Spiel zuwandte, hat es mich so schnell nicht mehr losgelassen. Wie schon erwähnt hat mich die Story sofort angefixt und die wirklich gute Qualität der Sequenzen hat mich angenehm überrascht. Die ersten Spielminuten waren darüber hinaus sehr angenehm und die Steuerung sehr zugänglich, auch wenn sie teilweise etwas eigenwillig anmutet. Sofort werde ich in den Kampf mit einem riesigen Akriden geworfen, da kommt krieg ich dann erstmal panik, denn die Steurung sitzt noch nich. Aber hey, kein Problem, gehört zum Intro. Ich muss nur weglaufen. Zack und schon sitz ich in so einer Vital Suite. Ui!

Und so gehts dann auch weiter. Ein angenehmer Mix aus erkunden, Gegner vernichten, thermal-Energie einsammeln, und Riesenmonster bekämpfen. Das alles verpackt in recht guter Grafik, Schlauchlevels und mit Sammelauftrag.

Auffallend sind einige nette Details: in einem Hangar, in dem ich gegen so ein Rieseding kämpfe, hängen mehrere Bündel Rohre rum. Diese kann ich (muss ich nicht) mit dem Haken auf das Monster fallen lassen, wobei dann auch noch alle Rohre einzeln auseinander purzeln. Hätt ich nicht gedacht. An einer anderen Stelle geht's einen Bergpass hinauf, auch hier kommen wieder größere Monster. Weil ich Munition sparen will, kann ich hier einige Felsen aus der Wand schießen, die dann als Geröll die Monster erwischen. Fand ich auch unerwartet cool. Und so geht's dann auch weiter, immer wieder gibt's eine Stelle an der ich denke: hui, das ist nett!

Also nochmal zusammengefasst: Es ist gut! Und wer's noch nicht kennt, zugreifen! (gebraucht ca. 10-15€!)

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