Ich habe mich schon immer gefragt, warum die
Videospielindustrie nicht möchte, dass ich für sie im Sommer auch Umsatz
mache. Aus irgendeinem mir unerklärlichen Grund, hat die
kapitalistische Profitmaschinerie zwischen Juni und August den Hals
voll. Das mag man kaum glauben, ist aber so.
Schon so lange ich mich als Videospielebegeisterter zurück erinnern kann, graulte es mich vor dem berühmt-berüchtigten Sommerloch, in dem es für mindestens zwei Monate keine Videospiel-Neuerscheinungen gibt. Warum - hab ich mich immer gefragt, aber eine richtig schlaue Erklärung ist mir dazu nicht eingefallen.
Vielleicht weil alle im Urlaub sind und wegfahren, nach Mallorca. Und weil im Sommer keiner Videospiele spielt, jedenfalls keiner mit echten sozialen Kontakten. Oder weil man im Sommer ständig Partys feiert, wie in der Werbung und immer besoffen ist. Genau! Weil im Sommer niemand vor der Glotze sitzt, auch nicht mal abends und überhaupt sind so sommerliche Temperaturen für die Konsole Gift. Bestimmt ist das Sommerloch ein reines Vorsichtsdiktat, abgesprochen mit den Konsolenherstellern, zum Schutze des Konsumenten. Oder ein Pakt mit dem Bildungsministerium, damit die Kids (denn Videospiele sind ja für viele immer noch nur Spielzeug) in den Sommerferien schön lernen können. Wie auch immer, irgendwie ist so ein Urlaub letztendlich ja wie ein Wochenende, nur länger und da wird ja auch gezockt.
Statt also in der konkurrenzfreien Zeit ein Spiel zu veröffentlichen, setzt man sich als Publisher lieber dem verschärften Wettbewerb aus und bringt die wirklich tollen Spiele nur dann heraus, wenn andere Publisher auch tripple-A Titel releasen. Scheiß auf dem Absatz, die Competition zählt! Alles auf einmal! Klar, denkt ihr euch vom Marketing da bestimmt, so müssen die Gamer nicht so oft das Haus verlassen. Da reicht dann ein Gang und schon hat man mit einem Mal die 3-5 Random-Blockbuster des Jahres im Warenkorb. Einmal los, den Quartalseinkauf erledigen und wieder zurück in die dunkle Zocker-Höhle. Total praktisch!
Nur gut, dass ein Durschnitts-Hardcoregamer wie ich dann auch noch seine Spiele meist gleich zum Release-Datum kauft, das passt dann prima ins Konzept. Als ungeduldiger Kunde bin ich ja unkompliziert, muss nicht unnötig überzeugt werden und kann die Erscheinung des Produktes kaum erwarten. Auch wenn es für mich wirtschaftlich irrational ist, etwas gerade dann zu kaufen, wenn der Preis dafür am höchsten ist, so kann ich mich bei den absoluten Toptiteln nicht zurückhalten. Ich muss es eben sofort haben, verflixte Leidenschaft! Mein Verlangen ist dann so groß, dass ich auch nicht merke, dass gerade die Preise von Videospiele eine extrem kurze Halbwertzeit haben. Meist bekäme ich die ein paar Wochen Später schon für die Hälfte. Wie dumm ich doch bin…
Aber zurück zum Sommerloch. Ist euch eigentlich mal aufgefallen, dass es noch etwas Schlimmeres gibt? Klar, Krankheiten, Hunger, Unrecht, Kriege usw., aber das meine ich jetzt nicht) Ich rede vom großen Bruder des Sommerlochs, dem Winterloch! Keiner hat es bemerkt, aber mittlerweile gibt es auch das. Da werden wieder alle Toptitel von September bis Ende November hastig auf den Markt geworfen und dann passiert bis März nix. Keiner will in dieser Zeit den Markt mit seinem Produkt dominieren. Und der arme Kunde, völlig ausgehungert, gierend nach irgendeinem neuen Produkt, um endlich wieder seinem Hobby nachzugehen, muss auf seinem Geld sitzen bleiben. So lange, bis im Frühjahr dann endlich wieder alles auf einmal kommt. Wie immer.
Damit sich das vielleicht mal ändert, habe ich mich zu diesem Beitrag entschlossen und zu folgendem Aufruf:
Schon so lange ich mich als Videospielebegeisterter zurück erinnern kann, graulte es mich vor dem berühmt-berüchtigten Sommerloch, in dem es für mindestens zwei Monate keine Videospiel-Neuerscheinungen gibt. Warum - hab ich mich immer gefragt, aber eine richtig schlaue Erklärung ist mir dazu nicht eingefallen.
Vielleicht weil alle im Urlaub sind und wegfahren, nach Mallorca. Und weil im Sommer keiner Videospiele spielt, jedenfalls keiner mit echten sozialen Kontakten. Oder weil man im Sommer ständig Partys feiert, wie in der Werbung und immer besoffen ist. Genau! Weil im Sommer niemand vor der Glotze sitzt, auch nicht mal abends und überhaupt sind so sommerliche Temperaturen für die Konsole Gift. Bestimmt ist das Sommerloch ein reines Vorsichtsdiktat, abgesprochen mit den Konsolenherstellern, zum Schutze des Konsumenten. Oder ein Pakt mit dem Bildungsministerium, damit die Kids (denn Videospiele sind ja für viele immer noch nur Spielzeug) in den Sommerferien schön lernen können. Wie auch immer, irgendwie ist so ein Urlaub letztendlich ja wie ein Wochenende, nur länger und da wird ja auch gezockt.
Statt also in der konkurrenzfreien Zeit ein Spiel zu veröffentlichen, setzt man sich als Publisher lieber dem verschärften Wettbewerb aus und bringt die wirklich tollen Spiele nur dann heraus, wenn andere Publisher auch tripple-A Titel releasen. Scheiß auf dem Absatz, die Competition zählt! Alles auf einmal! Klar, denkt ihr euch vom Marketing da bestimmt, so müssen die Gamer nicht so oft das Haus verlassen. Da reicht dann ein Gang und schon hat man mit einem Mal die 3-5 Random-Blockbuster des Jahres im Warenkorb. Einmal los, den Quartalseinkauf erledigen und wieder zurück in die dunkle Zocker-Höhle. Total praktisch!
Nur gut, dass ein Durschnitts-Hardcoregamer wie ich dann auch noch seine Spiele meist gleich zum Release-Datum kauft, das passt dann prima ins Konzept. Als ungeduldiger Kunde bin ich ja unkompliziert, muss nicht unnötig überzeugt werden und kann die Erscheinung des Produktes kaum erwarten. Auch wenn es für mich wirtschaftlich irrational ist, etwas gerade dann zu kaufen, wenn der Preis dafür am höchsten ist, so kann ich mich bei den absoluten Toptiteln nicht zurückhalten. Ich muss es eben sofort haben, verflixte Leidenschaft! Mein Verlangen ist dann so groß, dass ich auch nicht merke, dass gerade die Preise von Videospiele eine extrem kurze Halbwertzeit haben. Meist bekäme ich die ein paar Wochen Später schon für die Hälfte. Wie dumm ich doch bin…
Aber zurück zum Sommerloch. Ist euch eigentlich mal aufgefallen, dass es noch etwas Schlimmeres gibt? Klar, Krankheiten, Hunger, Unrecht, Kriege usw., aber das meine ich jetzt nicht) Ich rede vom großen Bruder des Sommerlochs, dem Winterloch! Keiner hat es bemerkt, aber mittlerweile gibt es auch das. Da werden wieder alle Toptitel von September bis Ende November hastig auf den Markt geworfen und dann passiert bis März nix. Keiner will in dieser Zeit den Markt mit seinem Produkt dominieren. Und der arme Kunde, völlig ausgehungert, gierend nach irgendeinem neuen Produkt, um endlich wieder seinem Hobby nachzugehen, muss auf seinem Geld sitzen bleiben. So lange, bis im Frühjahr dann endlich wieder alles auf einmal kommt. Wie immer.
Damit sich das vielleicht mal ändert, habe ich mich zu diesem Beitrag entschlossen und zu folgendem Aufruf:
Liebe Videospiele-Publisher, bitte überdenkt eure Releasestrategie noch einmal! Ich würde wirklich gerne zur Abwechslung auch mal im Juni oder im Juli ein Spitzenspiel kaufen wollen und spielen. Auch wenn zufällig gerade Sommer oder Urlaub ist! Und keine Sorge, ich habe genügend echte soziale Kontakte, eine funktionierende und liebevolle Familie und meine Konsole ackert auch souverän bei höheren Temperaturen. Ich würde mich auch freuen, wenn ihr nicht alle Blockbuster in einer Woche veröffentlicht, das Jahr hat 52 Wochen, das wisst ihr doch, oder? Und zum Schluss: Der Winter ist hart genug, bitte macht auch etwas gegen das Winterloch, wie wär‘s mit einem „Heavy Snow“.
Danke.
Euer treuer Kunde, Enthusiast und Multiplikator
Jack
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