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16. Dezember 2009

Army of Two: The 40th Day

Man mag es kaum glauben, aber es gibt sie wirklich noch, die Spiele, den zweiten Controller meiner Playstation unterstützen! So richtig hab ich mich nimmer noch nicht daran gewöhnt, dass Sony und der Rest der Welt meine Kumpels und mich auseinander bringen wollen, indem die uns einreden, dass man heutzutage nur noch online zusammen zockt. Traurig, aber was tut man nicht alles um seine treuen Kunden etwas mehr melken zu können.

Ich schweife ab. Army of Two 2 jedenfalls ist hinsichtlich dieser Thematik kein Teufelswerk, denn der Erfolg des ersten Teils und die Daseinsberechtigung für den zweiten Teil rühert ja meiner Meinung nach von der offline Gemeinschaftserfahrung (Teil 1 hat nur zusammen wirklich Spaß gemacht). Meine nun folgenden Beschreibungen gründen sich folglich auf den offline Ko-op-Kampagnenmodus.



Was ist neu?

1. Die Story – Salem und Rios sind geschäftlich in Shanghai unterwegs als plötzlich sprichwörtlich die Apokalypse losbricht. Raketen schlagen ein, Hochhäuser explodieren und die Großstadtskyline lichtet sich wie ein Waldgebiet nach dem Einfall einer Hundertschaft Holzfäller. Mehr Infos gibt’s erstmal nicht. Unser Problem ist eben nur, dass wir mittendrin stecken. Also nix wie weg hier.

2. Die Grafik – na klar und Gott sei dank! Denn da wären wir doch auch ganz schön enttäuscht gewesen, wenn dem nicht so wäre. Während der erste Teil noch relativ PS2-mäßig daher kam, haben die Jungs und Mädels von EA Montreal beim Sequel ganze Arbeit geleistet. Die Zwischensequenzen sehen teilweise zwar nicht ganz so optimal aus, aber die Ingamegrafik und die Charakterdetails machen froh. Man kann es zwar nicht mit Killzone, Uncharted oder Modern Warfare vergleichen, aber weit weg sind die nicht.
Salem und Rois jedenfalls wurden deutlich weiterentwickelt und sehen besser denn je aus, genau wie die Gegner. Hier glänzen ganz besonders die schwer gepanzerten Jungs mit den großen Wummen, die bekommen dann aber auch einen extra Zeitlupenauftritt wie Pamela Anderson in Baywatch. Toll gemacht.

3. Die Waffen – Bigger, better, faster, more! Die Waffen sind auch in diesem Teil wieder zentrales Element und sehr detailliert, leider sehen die im Waffenmenü etwas eigenartig glänzend aus. Die hat wohl jemand mit Klarlack überzogen. Es gibt natürlich mehr als im ersten Teil und diesmal richtig viel zu kombinieren. Nahezu jeder Kolben kann mit jeder Waffe, mit jedem Aufsatz und mit jedem Spezialteil kombiniert werden. Anschließend gibt’s noch circa 20 verschieden Farbstyles – von normalem Metal, über zig verschiedene Tarnstyles bis hin zu Gold, Zebra oder Tigermuster. Das ergibt tausende Möglichkeiten des Waffencustomizings – yeeha! Du wolltest schon immer mal eine getiegerte MP5 mit Ak47 Lauf, und einem aufgepflanzten Schraubenzieher als Bajonettersatz? Kein Problem! Die Waffen können jetzt übrigens jederzeit zwischendurch gekauft werden, einzige Bedingung, man darf nicht gerade im Kampf stecken.

4. Noch mehr persönliche Anpassungen! Und zwar kann man diesmal auch die Masken anpassen. Dazu kann man auf der Webseite von Army of Two entweder aus tausenden vorgefertigten coolen Masken wählen (Mario, Mega Man, Kiss, Spiderman, Kenny usw.) oder seine eigene hochladen. Anschließend kann man dann irgendwie vom Spielmenü auf seine persönliche Masken-Hitlist zugreifen. Das hab ich aber irgendwie noch nicht geschafft. Leider und verdammt! Wenn also jemand von Euch weiß, wie ich das anstelle, sagt bescheid!

Ansonsten gibt’s alles, was es im ersten Teil gab auch wieder, bis auf Fahrzeuge, was mich nicht stört. Man kann diesmal ein paar Mooves mehr, z.B. kann man so tun, als wenn man sich ergibt, während der andere sich von hinten anschleicht oder mit dem Scharfschützengewehr aufräumt. Man kann Geiseln nehmen und Gegner zur Aufgabe überreden und es gibt Koop-Entscheidungen und ein Moralsystem. Hier darf man an einigen Stellen im Spiel entscheiden wie man vorgeht – töten oder leben lassen. Je nachdem wie man sich entscheidet gibt’s dann Geld oder nicht, Waffenteile oder eben nicht. In jedem Fall hat das dann positive oder negative Auswirkungen aufs Moralsystem. Nach der Entscheidung gibt’s immer einen kurzen Comicstrip, der die Zukunft Deiner Entscheidung zeigt – also z.B. wie es dem Wachmann ergeht, den Du nicht umgelegt hast. Nice!

Die Levels sind Kinoreif inszeniert, da geht’s gleich zu Anfang durch ein einstürzendes Hochhaus bei dem urplötzlich die Decke verschwindet und Ihr im Freien steht, während der Untergrund kippt. Auch ein Zoo gehört zum Setting, für mich einer der Orte, an den man wohl als letztes denkt, wenn man sich einen plötzlich losbrechenden Krieg vorstellt. Beeindruckend. Alles in Allem war es bis jetzt (ich vermute die hälfte des Spiels) immer gut abwechslungsreich.

Was mir bis jetzt nicht so gefällt sind die echt blöd gesetzten Speicherpunkte. Da kommt es schon mal vor, dass man 20 Minuten lang einen riesen Platz von zig Gegnern säubert, dann kommen auch noch zwei Lastwagen mit Geschützen dazu und weil das immer noch nicht reicht, drei schwer bewaffnete und gut gepanzerte Hühnen hinterher. Wer jetzt an den letzteren scheitert, darf den ganzen Platz von vorne säubern. Das nervt!
Ein weiteres Manko ist, dass man im Splitscreen Modus durch die recht hohen Kontraste die weiter entfernten Gegner kaum erkennt. Hinzu kommt dann noch die Lichttemperatur durch z.B. den Sonnenuntergang und schon wird etwas unübersichtlich. Schade.

Von diesen kleinen Minussen mal abgesehen ist das endlich mal wieder ein ganz toller „zwei-Mann-Aufm-Sofa-Titel“ (hier habe ich bewusst aufs Gendern verzichtet, Schatzi verzeih) der mehrdimensional zu motivieren weiß.

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